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Dec 30, 2023

Der Richter lässt die Insolvenz von Lordstown Motors zu

29. August 2023 LORDSTOWN – Lordstown Motors Corp. kann den Verkauf seiner Vermögenswerte weiterhin durch Insolvenz anstreben, hat ein Bundesrichter entschieden, der den Chapter-11-Fall des Elektrofahrzeugherstellers anhört. UNS

29. August 2023

LORDSTOWN – Lordstown Motors Corp. kann den Verkauf seiner Vermögenswerte weiterhin durch Insolvenz anstreben, entschied ein Bundesrichter, der den Chapter-11-Fall des Elektrofahrzeugherstellers anhört.

Die Richterin des US-Insolvenzgerichts Mary F. Walrath stellte sich am Montag auf die Seite von Lordstown Motors, das erfolgreich einen Antrag des ehemaligen Geschäftspartners Foxconn abwehrte, den Fall entweder abzuweisen oder in eine Insolvenz nach Kapitel 7 umzuwandeln.

„Ich werde den Antrag auf Umwandlung oder Abweisung zum jetzigen Zeitpunkt ablehnen und prüfen, ob der Schuldner dies weiterverfolgen kann“, sagte Walrath. „Das Gericht hat immer die Möglichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich etwas ändert, aber zum jetzigen Zeitpunkt denke ich, dass der Schuldner einen legitimen Grund hat, die von ihm gewählte Vorgehensweise fortzusetzen, und nicht die Abweisung dieses Falles vorschreibt.“

Lordstown Motors verklagte Foxconn am 27. Juni, am selben Tag, an dem das Unternehmen Insolvenz anmeldete, und machte geltend, dass Betrug und böse Absicht von Foxconn zum Bankrott geführt hätten.

Foxconn nannte die Darstellung, dass Lordstown Motors Opfer eines Betrugs sei, eine „fiktive Erzählung“, die Lordstown Motors „einzig und allein mit dem Ziel erstellt habe, sich einen taktischen Vorteil im Rechtsstreit zu verschaffen“, heißt es in einem Gerichtsdokument.

Foxconn behauptete außerdem, Lordstown Motors habe in böser Absicht und ohne gültigen Insolvenzgrund einen Insolvenzantrag gestellt.

Lordstown Motors und Foxconn wurden Partner, als Foxconn im Mai 2022 das Automontagewerk des Elektrofahrzeugunternehmens in Lordstown für 230 Millionen US-Dollar erwarb Daniel Ninivaggi, Vorstandsvorsitzender von Lordstown Motors, erklärte am Montag, das Unternehmen sei „ein zu kleines Unternehmen“, um das nötige Geld für den Betrieb im Produktionsbereich aufzubringen.

Der Kaufvertrag sah auch vor, dass die beiden bei der Entwicklung von Programmen für Elektrofahrzeuge zusammenarbeiten sollten, doch im November wurde das Programm durch eine Kapitalbeteiligungsvereinbarung ersetzt, in der Foxconn sich bereit erklärte, 170 Millionen US-Dollar in Lordstown Motors zu investieren. Ein großer Teil der Mittel war für ein gemeinsames Design- und Entwicklungsprogramm für Elektrofahrzeuge vorgesehen.

Die Unternehmen schlossen im November 52,7 Millionen US-Dollar der 170-Millionen-Dollar-Investition ab, aber das war alles.

Als Lordstown Motors im April erfuhr, dass das Unternehmen hinsichtlich seines Aktienkurses gegen die Nasdaq-Handelsregeln verstoßen hatte, behauptete Foxconn, das Unternehmen habe gegen die Investitionsvereinbarung verstoßen und werde keinen zweiten Aktienkauf im Wert von 47,3 Millionen US-Dollar abschließen.

Es gab auch einen Streit über einen umgekehrten Aktiensplit, den Lordstown Motors durchgeführt hatte, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben und das Nasdaq-Problem zu lösen, was Foxconn auch als Grundlage dafür nutzte, die zweite Investition nicht abzuschließen, sagte Ninivaggi.

„Und all diese Streitigkeiten wurden öffentlich ausgetragen. Zu diesem Zeitpunkt begannen Kunden, sich zurückzuziehen, Mitarbeiter begannen zu kündigen, potenzielle OEM-Partner (Originalgerätehersteller) wollten aussteigen, sodass unserer Ansicht nach die gesamte Prämisse der Geschäftsstrategie irgendwie zerstört wurde“, sagte Ninivaggi.

Das Geschäftsmodell mit Foxconn, das „kaputt zu sein schien“, war einer von mehreren Faktoren, die vor der Einreichung der Chapter-11-Petition berücksichtigt wurden, sagte Ninivaggi.

Das Unternehmen wurde in den letzten Jahren mehrfach verklagt, von Klagen über Derivate von Aktionären bis hin zu Wertpapierbeschwerden; war Gegenstand einer bundesstaatlichen Wertpapieruntersuchung; Abgesehen von der Finanzierung durch Foxconn hatte das Unternehmen kaum Erfolg damit, weitere Investitionen anzuziehen.

Lordstown Motors, sagte Ninivaggi, sei bei der von Foxconn abhängigen Strategie „all in“ gegangen, es habe jedoch Streitigkeiten gegeben, darunter auch die Frage der Aktienpreis-Compliance.

Ninivaggi sagte jedoch, dass Foxconn keine „Wunderwaffe“ für die Probleme von Lordstown Motors sei.

Lordstown Motors gab trotz der Anzahlungen von Foxconn im Zusammenhang mit dem Verkauf des Werks weiterhin Warnungen zur Fortführung des Unternehmens heraus, sagte Ninivaggi. Auch Versuche traditioneller Kapitalanlagen waren erfolglos.

Foxconn-Anwalt Michael Whalen fragte, ob Lordstown Motors einen „kritischen Bedarf“ an zusätzlichem Geld habe, zusätzlich zu dem, was es von Foxconn aus der Werkstransaktion erhalten habe.

„Ich würde es so charakterisieren: Für die Endurance brauchten wir Kapital, um die Produktkosten zu senken, aber es war ein bisschen Catch-22 oder Henne und Ei“, sagte Ninivaggi. „Wir brauchten Kapital, um die Stücklistenkosten zu senken, aber bei den aktuellen Stücklistenkosten war es schwierig, Kapital anzuziehen.“

„Beim neuen Fahrzeugprogramm hing es wirklich von unserer Fähigkeit ab, die Vorentwicklungsarbeit zu leisten und den Kunden das Programm zu zeigen, und das war der Zweck der von Foxconn bereitgestellten Vorentwicklungsfonds“, sagte Ninivaggi.

Das Unternehmen benötigte Kapital für Produktionswerkzeuge, auch Hartwerkzeuge genannt, die sich auf über 250 Millionen US-Dollar beliefen.

WEITERE HIGHLIGHTS

Laut Firmenpräsident Ed Hightower beliefen sich die Kosten für die Produktion des Endurance, des Flaggschiffs von Lordstown Motors, etwa im November auf mehr als 200.000 US-Dollar. Das ist etwas auf 186.000 US-Dollar gesunken. Der Preis des Fahrzeugs betrug etwa 65.000 US-Dollar.

Hightower sagte außerdem aus, dass die Batteriemodul- und Nabenmotorlinien von Lordstown Motors in der Vereinbarung mit Foxconn zum Erwerb des Werks enthalten seien.

Diese Vermögenswerte sowie das abgeschlossene Endurance-Programm, das vollständige Fahrzeugzertifizierungen umfasst; das mit dem Fahrzeug verbundene geistige Eigentum; und harte Werkzeuge, die das Unternehmen für die Produktion des Lastwagens erworben hat, stehen in der Insolvenz zum Verkauf. Ein Käufer hätte auch Zugriff auf Mitarbeiter, die den Lkw in Produktion gebracht hätten, sagte Hightower.

Das Unternehmen habe seit Beginn des Streits mit Foxconn eine ganze Reihe von Entlassungen erlitten, beschäftige aber immer noch etwa 125 Mitarbeiter, darunter Schlüsselmitarbeiter in jedem der wichtigsten Subsysteme des Fahrzeugs sowie kleine Teams in den Bereichen Einkauf, Finanzen sowie Vertrieb und Marketing, sagte Hightower.

ANDERE GERICHTSMASSNAHMEN

Ebenfalls am Montag stimmte Walrath einer Einigung über 40 Millionen US-Dollar zwischen Lordstown Motors und Karma Automotive LLC zu, die Lordstown Motors im Oktober 2020 wegen Vorwürfen verklagte, das Unternehmen habe Geschäftsgeheimnisse gestohlen und Mitarbeiter abgeworben.

Im Rahmen der Vereinbarung sollte das in Kalifornien ansässige Unternehmen eine einmalige Lizenzgebühr in Höhe von 5 Millionen US-Dollar erhalten.

Karma forderte mehr als 900 Millionen US-Dollar von Lordstown Motors und behauptete, das Unternehmen habe geistiges Eigentum an Karmas Infotainmentsystem gestohlen und ein spezialisiertes Team von Karma-Mitarbeitern abgeworben, die es für den Einsatz im Endurance entwickelten.

Die am 15. August bekannt gegebene Vereinbarung verhinderte einen Prozess, der am 12. September beginnen sollte, und entlastete Lordstown Motors im Hinblick auf seine Insolvenz erheblich.

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